3 Tipps, um deine Kreativität zu fördern
Du hast das Gefühl, in dir schlummern tausend Ideen, aber du findest keinen Zugang zu ihnen? Du weißt, dass du eigentlich voller Potential steckst, aber irgendwie will es einfach nicht raus? Du hast kein Problem, Dinge für andere zu tun, aber wenn es um deine eigenen Herzensthemen geht, fühlst du dich irgendwie blockiert? In diesem Blogartikel bekommst du drei Tipps, die dir helfen, deine ganz persönliche Kreativität zu fördern.
Zurück zum Ursprung
Die Wahrheit ist: Kreativität ist dein natürlicher Zustand. Schon als Baby, bevor du dir deines Selbst bewusst bist, sprühst du nur so vor Kreativität. Du siehst das kleine rote Auto und möchtest es greifen. Weil es allerdings außerhalb deiner Reichweite liegt, musst du deinen ganzen Körper in Bewegung setzen, alle Muskeln anspannen, deinen Po nach vorne schieben und beginnen zu robben, um es zu erwischen. Du hast gelernt zu krabbeln, zu laufen, zu sprechen – einfach aus purer Neugier und deinem inneren, angeborenen Antrieb, dich weiterzuentwickeln. Dieser Antrieb, diese nicht enden wollende Kreativität, die dir innewohnt, ist also dein ganz natürlicher Seinszustand.
Schicht für Schicht
Wie kann es also sein, dass du dich als erwachsener Mensch plötzlich so unglaublich blockiert, angestrengt oder völlig ideenlos fühlst, wenn es um die Umsetzung deiner eigenen Projekte geht? Das liegt daran, dass du, je älter du bist, vermutlich bereits ziemlich viele Erfahrungen gemacht hast, in denen deine Kreativität, dein angeborener Spieltrieb, irgendwie nicht willkommen war. Entweder du warst ‚zu laut‘, ‚zu bunt‘, ‚zu viel‘ oder auch ‚zu wenig‘, ‚zu anders‘, ‚zu speziell‘. Wenn wir merken, dass wir mit unseren eigenen Ideen und Ansichten zu einem gewissen Zeitpunkt nicht in unser Umfeld passen, dann ist es unser Instinkt uns zu schützen. Denn jeder Mensch möchte dazugehören. Also ist es leichter, die eigene Kreativität einzusperren, als die Liebe oder die Anerkennung des eigenen Umfeldes zu verlieren. Aber: Deine Kreativität ist niemals weg. Sie ist einfach nur außerhalb deines bewussten Blickfeldes gerutscht und wartet dort so lange, bis du dich ihr wieder zuwendest.

KREATIVITÄT FÖRDERN BRAUCHT: GEDULD, BABY!
Je nachdem, wie lange du deine Kreativität bereits vor dir und anderen versteckt hast, kann der Weg zurück – der Heimweg in deinen natürlichen Seinszustand – unterschiedlich lange dauern. Das macht aber rein gar nichts. Denn wenn du die Intention hast, sie wiederzuentdecken, dann hast du dein Unterbewusstsein schon in Bewegung versetzt – und dein Geist sucht bereits ununterbrochen nach Möglichkeiten, deine ureigene Kreativität wieder auszugraben. (Allein dieser Prozess ist in itself hochkreativ! Er nennt sich ‚Inkubationsphase‘. Doch dazu ein andermal mehr…) Hier findest du zum Start drei Tipps, um ab heute deine Kreativität zu fördern.
1. Achte bewusst auf das, was Neugierde und Freude in dir auslöst
Es war vermutlich ein langer Weg, deine Kreativität zu vergraben. Du hast Schritt für Schritt das Staunen und die Neugier aus deinem Leben verbannt – vielleicht, um nicht aufzufallen, vielleicht, um zu funktionieren, vielleicht, um nichts falsch zu machen. Deshalb braucht es nun ganz besondere Achtsamkeit, um die kleinen Hinweise zu finden, durch die sie trotz allem bis heute mit dir spricht. Das kannst du direkt in deinem Alltag tun. Achte ab jetzt vom Aufstehen bis zum Schlafengehen darauf, was dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Es geht hier nicht um die ‚großen Einsichten‘, sondern um die kleinen, feinen Momente:
è Du hast heute während der Arbeit zufällig mit Füllfeder statt mit Kuli geschrieben und es genossen, wie die Tinte langsam trocknet? Kauf dir eine Füllfeder und schreibe ab jetzt nur noch damit.
è Auf dem Heimweg vom Einkaufen hat dir im Schaufenster ein Kleid besonders gut gefallen? Bleib eine Minute länger stehen und schau dir ganz genau an, was es ist, das dich so fasziniert.
è Du hast im Vorbeigehen auf einer Abendveranstaltung einer Band gelauscht und hattest den Gedanken: ‚Ich wollte eigentlich immer schon ein Instrument spielen?‘ Buche dir deine erste Stunde, schau dir ein Youtube-Video-Tutorial für Einsteiger an oder frage eine Freundin, ob du dir mal ihre Gitarre/ihre Flöte/ihr XYZ ausleihen darfst.
Kreatives Unikat
Es geht hier nicht darum, große Sprünge zu machen oder gleich irgendwas zu finden, was du ab jetzt ‚perfekt‘ machen kannst, sondern darum, Momente der Neugier, der Freude und der Begeisterung zu kultivieren und deinen Blick für das zu schärfen, was dich interessiert und fasziniert. Denn deine Kreativität lebt von deinem Staunen und deinem inneren Interesse an den Dingen.
Es geht auch nicht darum, nach links und rechts zu schauen und dich zu fragen: „Warum möchte ich eigentlich ein Instrument spielen? Meine Freundin/Mein Freund/Meine Kollegin/XY interessiert sich gar nicht für Musik, sondern fürs Angeln…“ Es ist völlig irrelevant, wofür sich die Menschen in deinem Umfeld interessieren (für dich, nicht für sie natürlich 😉). Denn wir alle sind Unikate! Jeder einzelne Mensch ist eine Zusammensetzung hochindividueller Eigenschaften, Interessen und Talente. Und jedes einzelne Gehirn wird durch andere Dinge in kreative Zustände versetzt. Kreativität ist ein innerer Seinszustand, der bei jedem Menschen durch andere äußere und innere Faktoren ausgelöst werden kann.
2. Mach was anders
Während du also dein Gehirn einerseits darauf trainierst, wieder zu staunen und zu erkennen, was dich begeistert und in kreativem Sinne ‚antörnt‘, kannst du auf der anderen Seite auch damit beginnen, bewusst neue neuronale Verbindungen zwischen deinen Gehirnwindungen zu schaffen, um frische Ideen, frische ‚Gedankenkombinationen‘ und frische Sichtweisen auf dich und das Leben einzuladen. Das tust du am besten, indem du völlig simple, alltägliche Tätigkeiten auf eine andere Art und Weise erledigst.
è Putze ab heute die Zähne mit der linken Hand (wenn du Rechtshänder bist. Sonst umgekehrt!). Bleib dran, auch wenn du die erste Woche das Gefühl hast, die Zahnpasta ist überall, nur nicht an deinen Zähnen. Deine Zähne halten das schon aus. Versprochen.
è Ändere die Ordnung in deinem Kühlschrank. Räum das Gemüse nach oben und die Milch nach unten, sodass du jedes Mal, wenn du ihn öffnest, die Dinge an einem anderen Platz suchen musst.
è Häng das Klopapier andersrum in die Aufhängung. Letztes Blatt Papier nach vorne, wenn es bisher nach hinten gezeigt hat, oder umgekehrt.

Neuronal neu!
Das mag sich vielleicht gerade ziemlich lächerlich für dich anhören. Aber was du damit tust, ist, bewusst an unterschiedlichen Stellen in deinem Alltag dein gewohntes Denk- und Handlungsmuster zu durchbrechen. Du kommst so, im besten Fall, mindestens drei bis viermal täglich ins Stocken, weil eine Tätigkeit oder etwas Gewohntes in deiner Umgebung nicht mehr ‚normal‘ – also ‚wie immer‘ – ist. Das versetzt dein Gehirn kurz in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit, denn du brichst aus deinen Alltagsschleifen aus und machst etwas anders. Langfristig passiert dadurch jedoch noch viel mehr: Dein gesamtes System lernt auf unbewusster Ebene, dass Dinge ‚auch anders‘ funktionieren. Es wird flexibler, aufmerksamer, intuitiver. Auf Dauer (Geduld, Baby!) wirst du merken, dass es dir plötzlich in ganz anderen Situationen deines Lebens leichter fällt, eine neue Entscheidung zu treffen, einen Konflikt anders zu betrachten, etwas zu probieren, was du dir vielleicht bisher nicht zugetraut hast, usw.
3. Schaff dir deinen raum
Damit Neues entstehen kann, braucht es Raum, um langsam zu keimen und sich zu formen. Ein Baby braucht im Bauch der Mutter absoluten Schutz, Liebe und Nahrung, um in seinem Tempo zu wachsen und sich gesund zu entwickeln. Eine Pflanze braucht den richtigen Boden und genügend Sonnenlicht und Wasser, um zu keimen, zu blühen und Früchte zu tragen. So ist es auch mit deinen Ideen und Projekten: Um sie Schritt für Schritt entstehen zu lassen und in diesem Prozess deine Kreativität zu fördern, brauchen sie ihren ganz eigenen Raum. Du kannst nicht kreativ denken oder arbeiten, wenn du dich in deiner Umgebung nicht wohlfühlst. Wenn du schreiben möchtest und von deinem Computer aus permanent eine Tapete ansiehst, die dir schon die letzten fünf Jahre nicht gefallen hat, dann klaut dir das Energie. Wenn auf deinem Schreibtisch noch die Buchhaltung des vergangenen Jahres liegt – und zwar unabgeschlossen – dann wirst du dich nicht auf deine Malerei konzentrieren können. Und wenn du in deiner gesamten Wohnumgebung keinen Ort hast, an dem du dich mal ruhig und sicher für zwei Stunden hinsetzen kannst, um dich deinem kreativen Projekt zu widmen, dann wird es wirklich schwer, damit anzufangen.
Dein Garten
Nimm dir also vor, dir einen Raum zu schaffen, an dem du deinen Kopf abschalten kannst. Ein Raum, der genauso aussieht, wie du es möchtest; wo es nur Dinge und Objekte gibt, die dich inspirieren oder erfreuen. Das kann ein ganzes Zimmer sein oder nur ein Platz am Fenster. Wichtig ist, dass er dein Auge, dein Ohr und dein Herz erfreut. Verbringe täglich Zeit an diesem Ort, lass deine Gedanken wandern und schreibe dir auf, welche Einfälle du hast. Was in diesen Raum nicht darf: Druck, Perfektionismus, Leistungsstreben oder Ergebnisorientiertheit. Dieser Raum ist der liebevolle Garten für deine Ideen. Und du würdest doch nie auf die Idee kommen, eine selbst gepflanzte Blume mit Gewalt aus der Erde zu ziehen, wenn es noch nicht warum genug ist, um zu blühen, oder?
Fazit also: Es braucht Geduld, Baby! 😉
Ich hoffe, du machst in den nächsten Wochen viele inspirierende kleine und große Entdeckungen und hast Freude daran zu erkunden, in welche Richtung dich deine Kreativität führen möchte!
Bis bald bei den nächsten Impulsen für ein kreatives Leben
Deine Edith